25.05.2021
„Zahl der politischen Gefangenen in Belarus wächst täglich“: EKD-Auslandsbischöfin Bosse-Huber fordert die unverzügliche Freilassung von Protasewitsch und mehr als 400 inhaftierten Regimekritikern
"Die Entführung von Roman Protasewitsch offenbart die erschreckende Unerbittlichkeit, mit der das Regime all diejenigen verfolgt, die sich in Belarus für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einsetzen."
"Zu welcher Brutalität Machthaber Lukaschenko greift, haben die vergangenen Monate gezeigt. Die Zahl der politischen Gefangenen in Belarus wächst täglich. Es sind bereits über 400, die wegen ihrer Teilnahme an friedlichen Demonstrationen verfolgt werden! Mit der eklatant gegen jedes Recht verstoßenden Verschleppung von Roman Protasewitsch sendet Lukaschenko jetzt das Signal, dass niemand, der sich gegen ihn stellt, sicher ist – auch nicht im Ausland. Ich erwarte, dass die Regierungen der europäischen Staaten und die Europäische Union eine angemessene politische Antwort auf diese Entführung finden und ähnlich gefährdeten Mitgliedern der Freiheitsbewegung Schutz bieten. Von den belarussischen Behörden fordere ich, Roman Protasewitsch unverzüglich freizulassen – ebenso wie alle übrigen politischen Gefangenen. Allen Menschen in Belarus, insbesondere den Gefangenen und ihren Familien und Freunden, gilt unsere ganze Aufmerksamkeit und Solidarität!“
Hintergrund:
Die EKD ruft gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) und der belarussischen Menschenrechtsorganisation Vjasna zur Solidarität mit den politischen Gefangenen in Belarus auf und setzt sich für ihre Freilassung ein. Auf der Aktionswebsite https://100xsolidaritaet.de/ sind die Namen und Schicksale aller Inhaftierten veröffentlicht – sowie die Statements vieler Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Deutschland, darunter der Philosoph Jürgen Habermas, die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Ministerpräsident Bodo Ramelow, die Publizistin Carolin Emcke, die Musikerin Anne-Sophie Mutter, der Regisseur Milo Rau, die Schriftstellerin Sibylle Berg und viele andere. Dazu gibt es auf der Aktionswebseite die Möglichkeit, unkompliziert Briefe an die Inhaftierten zu schicken.