28.07.2024
Morgenandacht "angedacht" im MDR: Seenotretter

Es ist Nacht. Jesus bleibt an Land, um zu beten. Die Freunde fahren voraus übers Wasser. Ein Sturm zieht auf, reißt am Segel, zerrt am Selbstvertrauen. Angst breitet sich aus.

Es ist Nacht. Jesus bleibt an Land, um zu beten. Die Freunde fahren voraus übers Wasser. Ein Sturm zieht auf, reißt am Segel, zerrt am Selbstvertrauen. Angst breitet sich aus. Die Freunde verfluchen den Moment, in dem sie das Land verlassen haben. Manche verkriechen sich in dieser Nussschale von Boot. Da! Eine Gestalt kommt übers Wasser. Jesus. Petrus sieht ihn vom Boot aus. Kann das sein? “Bist du’s wirklich, Jesus?” „Ich bin es, fürchtet euch nicht.“ Petrus fasst sich ein Herz: "Kann ich dir entgegenkommen?” Er tritt aus dem Boot, und das wilde Wasser trägt ihn. Er spürt den Wind, spürt die Gewalten, nur seinen Mut spürt er nicht mehr. Er beginnt zu versinken. Da greift eine Hand nach ihm und zieht ihn aus den Fluten. “Warum hast du gezweifelt?”
Es ist Nacht. Hundert Menschen sind mit einer Nussschale unterwegs übers Meer. Der Kapitän hat das Boot weit hinaus gesteuert, bevor er von Bord gegangen ist. Ein Sturm zieht auf, schwere See. Zum Verkriechen ist kein Platz auf dem Kahn. Hundert Menschen kauern im Boot, dicht an dicht, und doch mutterseelenallein. “Warum wir?” “Warum hier?” Für Fragen ist es längst zu spät. Einige falten die Hände. “Jesus, du hast Petrus aus den Fluten gezogen, rette uns.”
Am Horizont erscheint ein Licht. Aus dem Licht wird ein Scheinwerferkegel vor dunkler Kulisse. Es ist ein Boot, und es kommt näher. Behutsam. Eine ausgestreckte Hand hilft hundert Menschen hinüber in die Sicherheit.
Heute ist der Tag der Seenotretter. Ich bete für alle, die unter Einsatz ihres Lebens, andere aus den Fluten ziehen. Gott schütze sie.

Conrad Krannich aus Halle.

 


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