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25.10.2017
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Vor mir liegt ein Bild. Ein syrisches Kind hat es gemalt. Das berührt mich sehr. Mit Stiften auf ein einfaches Stück Papier. Ein dicker Strich teilt das Blatt in zwei Hälften. Links sieht man zerstörte Häuser, Waffen, Verletzte, Tote, abgetrennte Gliedmaßen. Das ganze Grauen eines schrecklichen Krieges. Auf der anderen Seite: feste Häuser. Eine Familie kommt mit ihrem Gepäck an. Das Wort „Polizei“ ist in ein Herz geschrieben. Als Ausdruck: Ich fühle mich sicher, wir sind hier aufgenommen und beschützt.

Wenn Kinder malen, lassen sie uns in ihre Seele schauen. Wieviel Schrecken müssen in dieser Kinderseele wohnen, wieviel Sehnsucht nach Sicherheit, nach heiler Familie. Nach dem Gefühl: Hier bin ich bewahrt.

Familien gehören zusammen. Einer stützt den anderen. So kann man anfangen am neuen Ort, Stabilität gewinnen, nach vorne schauen und sich integrieren. Wir sollten alles tun, was möglich ist, damit Familien beisammen sein können.

Ich bin beeindruckt von dem Bild. Ich entdecke sogar zwei Palmzweige. Palmzweige stehen seit Alters für Frieden. Und auch für die Freude, den Sieg: Wir haben es geschafft, wir sind dem Reich des Todes entkommen!
Ich lebe gerne in einem Land, das für Menschen in Not, für die Flüchtlinge aus Syrien sein Herz öffnet. Und ich bete darum, dass alle durch Krieg und Flucht zerrissenen Familien wieder zusammenfinden.

Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle


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