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01.09.2024
65 Jahre Malefiz

Und zack eine 1 gewürfelt und ich nehme den Barrikaden-Stein vom Spielbrett und lege ihn meiner Mitspielerin direkt in den Weg. Da liegen schon drei Steine vor ihr. Ha!

Ja ich habe es geliebt: Das Malefizspiel.

Malefiz feiert in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag. Erfunden hat es der damals 26jährige Bäcker Werner Schöppner.

Bei Malefiz versuchen alle einen der eigenen Spielfiguren ins Ziel zu würfeln:

Me first! Hauptsache ich.

Der Name des Spiels ist Programm. Das lateinische Wort Malefiz bedeutet nämlich: Böses tun!

Man legt sich gegenseitig Steine in den Weg. So viele wie möglich. Keine Chance für die anderen. Darum geht es. Entweder sie nehmen dann einen anderen Weg oder müssen mit viel Geduld Stein für Stein wegwürfeln, um vorwärts zu kommen.

Bei Malefiz machen wir genau das, was oft im Alltag geschieht. Alles für das eigene Wohl, egal wo die andern bleiben.

Inzwischen mag ich Malefiz nicht mehr spielen. Und zum Glück bieten Brettspiele heutzutage viele kreative Ideen. Da kämpft man gemeinsam gegen das Böse. Überlegt sich clevere Spielzüge und baut an Strategien. Das ist viel spannender als den Andern das Dasein schwer zu machen.

Warum fällt mir Malefiz gerade heute ein, wo sich in Thüringen und Sachsen Parteien zur Wahl stellen?

Weil „Böses tun“ leider bei Manchen Programm ist. Da kann unsere Zukunft verspielt werden. Doch die Würfel haben wir selbst in der Hand.

Und heute lege ich eine Spielregel aus der Bibel neben diese Würfel: „Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr lebt.“

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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