23.10.2021
Am besten sind alle zusammen
„Auf nach Rom!“ heißt es heute für etwa 500 Menschen aus Mitteldeutschland.
Und ich bin dabei.
In Magdeburg, Halberstadt und Halle starten unsere Reisebusse.
Evangelische und katholische Christen, auch manche ohne Konfession sind dabei. Die Hälfte sind Jugendliche. Wir werden eine Woche lang zusammen in Rom unterwegs sein unter dem provozierenden Motto: „Mit Luther zum Papst“. Die beiden waren seinerzeit alles andere als „best friends“.
Vor fünf Jahren waren wir schon mal gemeinsam in Rom. Bei unserer Begegnung 2016 in der Audienzhalle des Vatikan hatte Franziskus uns ein Frage gestellt: „Was ist besser: evangelisch oder katholisch?“ Die Antwort hatte er auch gleich parat: „Am besten sind alle zusammen.“
Aber was heißt das denn konkret? Ich denke, es geht nicht nur um die Konfession. Sondern um uns alle als Gesellschaft.
Wie schnell tiefe Risse entstehen können, das haben viele von uns in der Pandemie erlebt: Streit um Maskenpflicht, um das Impfen, um Lockdownregeln...
Das hat Freundschaften zerstört und Beziehungen arg strapaziert.
Aber wir erleben es auch bei Klimafragen, Diesel oder E-Mobil - und beim Gendern.
Über so vieles streiten wir uns heftig. Auch in der Politik geht es zu selten um einen tragfähigen Konsens zum Wohle aller - sondern oft genug um politische Siege.
Wie aber finden wir eine gemeinsame Basis bei aller Verschiedenheit? Wo reden wir miteinander auf Augenhöhe?
Die Romreise „Mit-Luther-zum-Papst“ - ist für mich ein gutes Modell, wie Menschen trotz aller Unterschiede gemeinsam unterwegs sein können. Denn am besten sind alle zusammen.
Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg
