09.07.2018
Angespornt
500 Meter sind es rund um den Hasenberg, auf dem die Pauluskirche hier in Halle steht. Ich habe es selbst ausgemessen mit jedem Schritt beim Spendenlauf für die neue Orgel.
Los geht es. Schnell ist die erste Runde geschafft. Am Anfang läuft es sich noch locker und leicht.
Mit der Zeit fällt das Laufen schwerer. Die Sonne steht am Himmel und heizt das Kopfsteinpflaster auf.
Ein paar Runden später schleppe ich mich schon ziemlich angestrengt weiter.
Zwischendurch reichen Helferinnen und Helfer Becher mit Wasser oder frisches Obst. Das gibt neue Kraft. Aber wirklich voran bringen mich die aufmunternden Zurufe der Zuschauer am Rand. Sie klatschen. „Komm, du schaffst es! Wenigstens noch eine Runde!“
Der deutschen Mannschaft hat alles Zujubeln und Zurufen bei der Weltmeisterschaft nichts geholfen. Am Ende musste sie ausscheiden.
Trotzdem: es braucht Fans, die weiter tapfer zu ihrer Mannschaft halten, auch wenn sie versagt hat. Unsere Nationalmannschaft wird sich neu finden und braucht dazu Ansporn. Zunächst noch nicht im Stadion, aber moralisch und im Internet.
Ich war nach 29 Runden beim Spendenlauf am Ende fix und fertig. Dass ich aber so lange durchgehalten habe, hat auch mit den Zaungästen am Rand zu tun, die mich angefeuert und vorangebracht haben.
Menschen, die andere auf ihrem Weg ermutigen, sind wichtig - findet Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.
