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18.04.2017
Ballonfahrt

Bald ist es soweit!
Zum Geburtstag vor einigen Monaten haben meine Frau und einige Freunde zusammengelegt und mir einen Gutschein geschenkt. Einen Gutschein für eine Ballonfahrt. Und bald geht’s los!
Der Abfahrtsort wird verabredet. Aber keiner weiß genau, wo ich ankomme. Der Wind, die Temperatur, die Luftströmung bestimmen die Zeit, den Weg und das Ziel.
So eine Ballonfahrt ist nicht planbar.
Das ist so ganz anders als sonst bei mir. Da plane ich alles haarklein. Das Navi errechnet die schnellste Route unter Beachtung der aktuellen Verkehrsflussdaten. Es sagt mir minutengenau, wann ich ankomme. Das ist wichtig, denn meine Termine sind eng getaktet.

Eine Ballonfahrt ist anders. Ganz anders. Alles ist offen. In der Gondel gibt es kein Gaspedal für die Geschwindigkeit und keine Anzeigetafel für die genaue Ankunft. Ich liefere mich Wind und Strömungen aus. Die Eingriffsmöglichkeiten des Kapitäns sind ziemlich begrenzt. Das macht mir schon etwas Angst.
Wie wird es sein im Ballonkorb - und der vielen heißen Luft, die uns irgendwohin trägt über die Berge und Täler tief unter uns.
Nun gut, ich lasse mich drauf ein.
Werde ich diese Erfahrung mitnehmen in den Alltag mit seinen festen Terminen und verbindlichen Zeiten? Werde ich ein wenig Leichtigkeit gewinnen?
Denn auch mein Leben kann ich nicht planen. Nicht den Beginn, nicht den genauen Verlauf und auch nicht die Länge. Das Leben gleicht einer Ballonfahrt. Es steckt voller Unwägbarkeiten. Aber zugleich werde ich von unsichtbarer Hand getragen
über Höhen und Tiefen.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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