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29.03.2021
berstende Schalen

»So viele bunte Eier!«, staune ich und schaue in den Vorgarten. Es wird bald Ostern. Aber warum hängen wir ausgerechnet farbige Eier an die Büsche?

Vor 2000 Jahren. Der römische Kaiser Tiberias will sich gar nicht mehr einkriegen vor Spott, als Maria – die aus Magdala – ihm erzählt: »Jesus ist nicht tot. Jesus lebt. Ich habe ihn gesehen. Er ist auferstanden!“ „Auferstehung“ japst der Kaiser und schlägt sich auf die Schenkel, „unmöglich! Tot ist tot!“ Maria – die aus Magdala, sagt: „Ich lache auch seitdem, aber nur noch über einen: über den Tod“ – und drückt dem heiteren Kaiser ein Ei in die Hand, das aussieht wie ein Stein. „Für Dich ist es ein toter Stein, aber für uns ist es das Leben“ Und wie sie spricht bricht die Schale und das Kücken sitzt in des Kaisers Hand. Der staunt. Das erste Osterei – ein Zeichen der Auferstehung.

Später hat man die Eier im Jahr zum Segnen in die Kirchen gebracht und vorher gefärbt, damit man sie unterscheiden kann. Bei unseren orthodoxen Geschwistern wurden sie alle rot gefärbt zur Erinnerung an das Blut Christi. Die Auferstehungshoffnung eine starke Hoffnung gegen Willkür, Gewalt und Tod und die Eier, die bunten, erzählen davon.

Nur noch eine kleine Weile, dann bersten die Kalkschalen und neues Leben schwingt sich hinaus in Ihre Welt. Nur noch ein paar Tage und wir feiern Auferstehung.

Darauf freut sich Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland 


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