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15.03.2019
Beten und arbeiten

Manchmal wäre ich gern Mäuschen!

Mal wissen, wie es bei anderen zugeht.

Nicht aus Neugierde.

Zum eigenen Trost.

Die anderen sind auch Menschen.

Manchmal bekommen wir diesen Trost aus Briefen.

Käthe Luther schreibt an ihren Mann, den berühmten Martin Luther:

„Du hast gesagt, Martinus, ich fuhrwerke herum, statt in der Bibel zu lesen.

Ich habe im Kloster lange genug in der Bibel gelesen

jetzt muss ich erst einmal tun, was ich gelesen habe.

Bete du nur! Bete für mich, und ich arbeite für dich...

Vorhin hast du für den kranken Nachbarn Pflock gebetet. Gut, tu das!

Aber der alte Mann braucht eine kräftige Suppe und jemanden, der frische Luft in seine Stube lässt.“

Wie recht sie hat.

Was Käthe Luther hier nicht schreibt, aber jeder begreift:

Dafür sorgte sie.

Darum geht es in unserem Christsein.

Darum geht es in unserem Menschsein:

Wort und Tat müssen zusammengehören.

Nur reden verändert nichts.

Wenn ich sage: Ich liebe dich, es dem anderen aber nicht zeige mit meinen Taten, wie kann er es dann merken?

Wenn ich sage, ich bin für dich da, muss der andere das auch spüren.

Dazu braucht es meine Phantasie.

Was braucht der, den ich liebe?

Was kann ich tun?

Manchmal muss ich beten.

Auch das ist Arbeit.

So habe ich das von meinem Schwiegervater gelernt.

Er war Dorfpfarrer und lag zwei Jahre im Bett ehe er starb.

Jeden Tag, sagte er, bete ich für ein anderes Haus im Dorf. Das ist richtige Arbeit.

Er überlegte, was genau diese Familie brauchte.

Und manchmal ist Suppe kochen und durchlüften dran.

Mögen Sie es heute richtig unterscheiden können!

Das wünscht

Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg

 


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