27.09.2024
Danke!
Möchten Sie gerne Bürgermeisterin oder Bürgermeister in einer ländlichen Gemeinde hier im Halleschen Umfeld sein?
Ich lieber nicht! Wenn ich höre, was das bedeutet:
Eine Verwaltung zu leiten, in der viele Stellen nicht besetzt sind, in der der Krankenstand überdurchschnittlich hoch ist.
Und dann als Bürgermeister das irgendwie meistern. Mit Tagen manchmal ohne Feierabend, bis zur Erschöpfung.
Selbst am Sonntagmorgen klingelt es an der Tür: „Ich war gerade mit dem Hund draußen und habe gesehen, dass die Straßenlaterne kaputt ist. Nur dass du Bescheid weißt.“
Viele unzufriedene Bürger, immer mehr Aufgaben für die kleinen Kommunen und eine Finanzausstattung, die hinten und vorne nicht reicht. Dazu vielleicht ein Gemeinderat, in dem immer wieder geheime Abstimmungen gefordert werden, damit nicht sichtbar wird, dass alle Brandmauern hier längst gefallen sind … Das schlaucht.
„Suchet der Stadt Bestes“, heißt es in der Bibel. Dazu sind alle gefordert, nicht nur die Verwaltungsbeamten einer Kommune.
Heute Morgen richte ich mich einmal besonders an Sie, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den kleinen Orten: Danke für Ihr unermüdliches Tun, für Ihren Einsatz und die Kraft, die Sie jeden Tag aufbringen! Behalten Sie Ihren Mut, achten Sie auf sich, lassen Sie sich nicht unterkriegen! Mein Gebet soll Sie begleiten.
Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle