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07.02.2020
Das Kind in mir

Frühstück

Ein Roggenbrötchen, ein wenig Butter

drei Sorten Konfitüre: Erdbeer, Aprikose und Himbeere

dazu ein heißer Kaffee

einfach traumhaft gut für mich.

Ich freue mich auf den Tag vor mir.

Und denke, wie wenig braucht es,

um glücklich zu sein.

Wenn es mir gelingt,

mich über scheinbar selbstverständliches zu freuen,

geht es mir viel besser.

Für Kinder ist dies selbstverständlich.

Als Kind habe ich meiner Mutter oft Blumen geschenkt.

Mit großer Geduld konnte ich auf der Wiese Gänseblümchen pflücken

für einen richtigen kleinen Strauß.

Außer meiner Geduld hat es nichts gekostet.

Und die hatte ich, weil ich mich die ganze Zeit auf die strahlenden Augen meiner Mutter freute.

Vorige Woche musste ich einen alten Nachbarn und Freund beerdigen.

Sein Sohn, inzwischen selbst über 50, erzählte mir von seinem Vater.

Seine Liebe zu mir, sagte er, wurde mir besonders deutlich, wenn er im Rucksack die unzähligen Steine nach Hause schleppte die ich am Strand gesammelt hatte.

Und es waren viele.

Dieser Freund und Nachbar hat bis ins hohe Alter sein „Kindseinkönnen“ auf wunderbare Weise bewahrt.

Wenn Jesus sagt: „Lasset die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört das Reich Gottes“ dann gehört dieses „Kindseinkönnen“ und „dürfen“ im Erwachsenenalter dazu.

Zu jedem Geburtstag dichtete er Verse, in denen er auch schon mal das Geburtstagskind auf die Schippe nehmen konnte.

In seinem Erwachsenenleben war er solider Maschinenbauer und lehrte an der Uni.

Dem Kind in mir Raum geben.

Das macht mich dankbarer und klarer.

Den Mut dazu wünscht

Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg


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