21.01.2025
Die kleinen Dinge
Er liegt in meiner Hand. Ganz gleichmäßig gefaltet. Gemustert mit weißen Pünktchen und kleinen Sternen darauf. Die spitzen Zacken stacheln ein bisschen, wenn ich ihn in meiner Hand drehe. Diesen kleinen Fröbelstern habe ich im letzten Jahr kurz vor dem Gottesdienst am 4. Advent von Frau Weber geschenkt bekommen. Frau Weber ist eine ganz Treue in meiner Gemeinde. Sie hatte ihn extra gefaltet und mitgebracht. Diese kleine Aufmerksamkeit kurz vor dem Fest, sie hat mich gerührt und so habe ich den Stern auch vorsichtig wie einen zerbrechlichen Schatz nach Hause getragen, damit seine kleinen Zacken keinen Knick bekommen. Zumindest keinen zusätzlichen. Und so liegt er nun im Flur oben auf der Garderobe, wo nur ich rankomme und ich ihn sehen kann. Und er erinnert mich jeden Tag an diese kleine Aufmerksamkeit. Ein kleines Stück Weihnachten für das ganze Jahr. So ist zumindest mein Vorsatz. Mal sehen, wie es dann ist, wenn er im Sommer eine dicke Staubschicht angesetzt hat. Aber egal wie verstaubt er ist, er bleibt ja mein kleiner Weihnachtsstern, ein Geschenk – so unerwartet wie besonders. Und er zeigt mir schon jetzt: Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Sie zaubern dir ein Lächeln ins Gesicht und erhellen auch die dunklen Tage jetzt im Januar. Gott sei Dank, dass es sie gibt, und dass ich sie auch sehen kann.
Mit Stern in der Hand grüßt, Martin Olejnicki, evangelisch in Köthen.