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19.01.2023
Doppelte Staatsbürgerschaft

Wer bekommt in der Bundesrepublik Deutschland einen deutschen Pass? Darüber wird gerade wieder debattiert. Wie viele Jahre muss man hier wohnen und arbeiten, wie gut muss man Deutsch sprechen? Seit Mitte der 1980er Jahre, seitdem ich selbst diese Debatte beobachte, hat sich schon sehr viel verändert. In den achtziger Jahren wurde in der Bundesrepublik in der Öffentlichkeit heftig darüber gestritten, ob die DDR ein Staat mit einer Staatsbürgerschaft sei – es also zwei deutsche Staaten und demzufolge zwei deutsche Staatsangehörigkeiten gebe. Für die einen undenkbar – für die anderen die Anerkennung der Realität. Ich erinnere mich an sehr lebhafte Gespräche mit Freunden beim Besuch in Dresden, wo wir bis spät in die Nacht über diese Frage diskutierten – und ich mühsam versuchte zu erklären, warum diese Frage offenbleiben müsse – und bei meinen Freunden nur Kopfschütteln erntete. Nach vierzig Jahren sind diese Fragen fast vergessen. Und heute regt sich niemand mehr darüber auf. Genaugenommen sagt die Staatsangehörigkeit sehr wenig über einen Menschen aus. Und genauso wenig, ob er einen Pass oder zwei Pässe hat – schließlich ist er oder sie der gleiche Mensch. Meine Großmutter Katharina hatte sogar vier Staatsangehörigkeiten: die amerikanische, die österreich-ungarische, die rumänische und die deutsche. Christen sind sich sicher, dass jeder einen himmlischen Pass mit seinem Namen hat. Beglaubigt von Jesus Christus mit einem unsichtbaren Siegel des Geistes Gottes! Johann Schneider, evangelischer Regionalbischof aus Halle


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