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04.07.2018
Ein Kind, ein Wort - Saltkrokan

Pelle ist sieben Jahre als und der Jüngste in der Familie. Ein kleiner verträumter Junge. Astrid Lindgren hat ihn in ihrem Buch „Ferien auf Saltkrokan“ lebendig werden lassen. Diese Woche stelle ich Ihnen immer eines der Kinder von Astrid Lindgren vor. Und ein Wort, das zu ihnen gehört. Pelles Wort ist „sanft“.

Schon bei der Ankunft auf der Insel Saltkrokan erfährt Pelle, dass nicht alle Kinder so sind wie er. Seine neue Freundin Tjorven hat gerne die Oberhand, nicht nur über ihren Hund, sondern auch über ihren neuen Freund Pelle. Sie ist robust und sorglos, ganz anders als Pelle, der „anfängt zu weinen, weil er in der Straßenbahn Leute sah, die ein trauriges Gesicht machen oder weil er einer Katze begegnet war, die aussah, als wäre sie obdachlos.“

Ausgerechnet diesem sanften Jungen, der Tiere über alles liebt, passiert in den Ferien etwas Schreckliches. Er hat ein Kaninchen bekommen, das erste Tier, das er für sich alleine hat. Und dieses Kaninchen reißt aus und wird vom Fuchs geholt. Pelle ist untröstlich. Ein kleiner Junge muss durchmachen, was weh tut und er muss ganz allein hindurch.

Ich finde, robuste und sorglose Menschen, die über alles die Oberhand kriegen, haben wir genug. „Selig sind die Sanftmütigen“, steht in der Bibel. Menschen, denen das Herz wehtut, wenn andere leiden. Ich glaube, wir brauchen viel mehr Pelles in unserer Welt.

Seien Sie heute sanftmütig, wünscht Ihnen

Pfarrerin Kathrin Oxen aus der Lutherstadt Wittenberg


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