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18.06.2024
Esel auf Rosen

Die Stadt Halle hat ein heimliches Wahrzeichen: den Esel, der auf Rosen geht. Dahinter steht eine Sage: Kaiser Otto I. hatte seinen Besuch in der Saalestadt angekündigt. Die Bürger haben ihre Häuser geschmückt und Rosen auf die Straßen gestreut. Sie wollten den hohen Besuch gebührend empfangen. Dann warteten sie. Doch gerade an diesem Tag trat die Saale über die Ufer und der Kaiser wählte notgedrungen einen anderen Weg. Allerdings kam zufällig ein Müllerbursche auf einem Esel auf den rosengebetteten Straßen angetrabt. Die Bürger waren irritiert, aber viele sollen geklatscht oder gelacht haben.

Diese Geschichte wurde über die Jahrhunderte erzählt. Seit 1583 gibt es an der Ostseite unserer Marktkirche eine Reliefplatte, die sie zeigt. Aber viel bekannter ist der Eselsbrunnen auf dem Alten Markt. Und seit 2003 gibt es einen Ehrenamtspreis, der nach dem Esel, der auf Rosen geht, benannt ist. Mit diesem Preis werden Menschen geehrt, die sich für andere engagieren und die sonst nicht im Rampenlicht stehen. Denn ohne diese Menschen wäre unsere Gesellschaft viel ärmer.

Weil ich in der Jury für diesen Preis dabei bin, weiß ich: Jedes Jahr gibt es 60 – 80 Vorschläge. Nur wenige können mit einem Bronzeesel ausgezeichnet werden. Aber hier wird sichtbar: Das Ehrenamt ist zu einem wirklichen Wahrzeichen für unsere Stadt geworden!

Ist stolz - Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle


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