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29.07.2024
Frühchen

Neulich erzählt mir eine Freundin von der Frühgeborenen-Station. „Sobald das Kind Tausend Gramm wiegt“, sagt sie, „hängen die Schwestern ein Krönchen und einen Luftballon an den Inkubator und feiern.“ – Ich höre es und könnte heulen. Vor Glück.
Gerade einmal 490 Gramm wog ihr eigenes Kind, als es viel zu früh zur Welt kam. 490 Gramm – eine Handvoll Mensch, nicht größer als eine halbe Milchpackung. Andere Kinder wiegen das Siebenfache. Drei Monate hat sie am Inkubator verbracht, in der ihr Kleines lag. Durch zwei Luken hindurch hat sie die Windelchen gewechselt. Gesungen hat sie für ihr Kind und gelesen. Wenn nichts anderes möglich ist, bleibt der Kontakt über die Stimme.
„Und jetzt wird sie fünf und erklärt mir die Welt“, lacht die Freundin. Und ich könnte schon wieder heulen.
Ich staune, wozu die Medizin in der Lage ist. Die Medizin, das sind: Ärztinnen, Pfleger, Pharmazeutinnen. Die tun alles in ihrer Macht Stehende für das Leben der Kleinen, die’s ein bisschen eilig hatten, um auf die Welt zu kommen. Es gäbe viele Gründe zu verzweifeln. Mangel an Fachkräften zum Beispiel. Aber sie geben den Mut nicht auf. Wie auch. Es geht doch um ein Menschenleben – so klein, aber der Lebenswille so groß.
Du wolltest leben, Clara. Was für eine Kraft du hast! Ich danke Gott für dich! Ich danke Gott für alle, die dir geholfen haben.

Conrad Krannich aus Halle.


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