Angedacht, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

22.06.2021
Gerechtigkeit jetzt

Was freu ich mich, wenn wir endlich wieder ganz in echt und nicht nur digital miteinander reden können. Ich habe so viele Fragen.Wie werden wir nach Corona leben? Worüber werden wir diskutieren? Ich ersehne anregende Diskussionen in Kirche und Gesellschaft mit Menschen, die sich nach einem missglückten Gespräch auch in den Arm nehmen können. Solche Diskussionen habe ich schmerzlich vermisst. Doch sie gehören zu meinem Leben, seit ich denken kann, besonders aber seit den 80iger Jahren, als die friedliche Revolution auch durch tage- und nächtelange Gebete und Gespräche geplant wurde. Nur so konnte es zu jener Wende kommen. Auch die Pandemie ist eine Wendezeit. Sie schreit nach neuen Orientierungen. Ein Weiter-So kann es nicht geben. Wir müssen reden und Ideen entwickeln, gerade an der Basis. Das Klima wird ein großes Thema sein, der Hass, der in den Medien grassiert und uns alle beschädigt. Ich sehne mich nach einer Gesellschaft, die sich nicht zuerst am Markt orientiert. In ihr soll es möglich sein, einen Ausgleich zwischen allen hinzubekommen. Jesus bat im Vaterunser: Dein Reich komme. Mit dieser Bitte hatte er keineswegs nur einejenseitige Welt im Blick, sondern immer auch den Raum, in dem wir jetzt zu Hause sind. Das Reich Gottes ist unter Euch, war seine Devise. Wo Friede und Gerechtigkeit sich küssen, wird es auch poetisch umschrieben. Schauen sie sich nach solchen Orten um undgestalten sie sie mit.

Pfarrerin Gabriele Herbst aus Magdeburg.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar