25.04.2019
Gitarre, Wein, und gute Früchte
Meine Freundin Evi lernt gerade Gitarre spielen und stöhnt mir ständig vor, wie mühsam das ist! Anfangs ging es wohl recht gut voran, hat richtig Spaß gemacht. Aber dann..., ich hab´ doch geübt, hat sie gesagt und dann beim Vorspielen ging´s doch daneben. Frustrierend. Aber ich sage ihr immer: dran bleiben, Geduld haben, es lohnt sich.
Der Weg kann echt mühsam sein, bis etwas endlich Früchte trägt. Das ist mit diesen alltäglichen Dingen nicht anders als mit meinem Glauben.
Das kam mir jedenfalls in den Sinn, als ich mit Herrn Seliger wieder mal ins Gespräch gekommen bin. Der heißt wirklich so und ist Winzer. Er hat mir erklärt: damit die Reben gut reifen, müssen sie sowohl Kälte und Nässe im Winter überstehen, als auch Hitze und Trockenheit wie im letzten Sommer. Er als Winzer sorgt dafür, dass der Weinstock nicht von Schädlingen befallen wird, damit die Reben ihre Nährstoffe aus dem Weinstock erhalten können.
Die müssen also einiges aushalten, um zu reifen, damit am Ende wirklich guter Saale-Unstrut-Wein aus ihnen wird. Die wichtigste Verbindung dabei bleibt die zwischen Reben und Weinstock, die darf nicht unterbrochen werden.
Dran bleiben heißt es also quasi für die Reben wie für mein Verhältnis zu Gott:
In Zeiten absoluter Dürre genauso wie in den Momenten, in denen mir das Wasser bis zum Hals reicht – ich will darauf vertrauen, dass Gott mir die Chance gibt, daran zu reifen.
Christus sagt: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben: Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.
Viel Freude mit Ihren Früchten wünscht Ihnen Christina Lang,
Ev. Pfarrerin in Naumburg