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12.10.2023
Glücklich im FSJ

Richard weiß noch nicht so richtig, ob er studieren soll oder lieber eine Ausbildung anfängt. Bisher gab es Fächer und Stundenpläne, Lehrer*innen und Mitschüler. Alles geregelt. Und dann sollte er sich plötzlich entscheiden und die Weichen für sein weiteres Leben stellen. Doch Richard hat Glück. Denn er macht ein FSJ, ein Freiwilliges Soziales Jahr. Nun hat er eine Aufgabe bis zum nächsten Sommer. Er arbeitet in einer diakonischen Einrichtung, dort betreut er Menschen mit Handicap in Alltag. Er hilft ihnen beim Einkaufen, macht die Wohnung sauber und fährt sie zu ihren Terminen. Richard bekommt dafür ein Taschengeld. Außerdem nimmt er an Seminaren teil. Dort lernt er andere FSJler kennen und hört von ihren Herausforderungen.

Nach seinem freiwilligen Jahr wird Richard viele neue Erfahrungen gesammelt haben. Er hat dann den täglichen Umgang mit Menschen geübt, die körperlich eingeschränkt sind. Er hat gelernt, im Team zu arbeiten. Er wird Zeit gehabt haben, sich zu informieren und zu entscheiden, welchen beruflichen Weg er einschlägt.

Auch wenn Richard später weder soziale Arbeit studiert, noch Krankenpfleger wird - die Erfahrungen aus einem Jahr FSJ haben ihn dann geprägt und ihn reifen lassen. Richard ist dankbar dafür und glücklich.

Doch etwa 35.000 junge Menschen haben demnächst wohl richtig Pech. Die Bundesregierung will die Mittel für Freiwilligendienste um ein Viertel kürzen. Die Folgen des Chancenabbaus für junge Menschen werden wir alle spüren in diversen sozialen und caritativen Einrichtungen – und bei den Jugendlichen, die sich dann nicht ausprobieren und keinen Plan entwickeln können. Nein liebe Bundesregierung: Kürzt da bitte nicht!

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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