22.01.2021
Gut ankommen
„Wir müssen den Weg finden. Deshalb brauchen wir eine Landkarte“, sagt Richard. Ich gebe ihm ein Blatt Papier und Stifte. Der Dreijährige fängt an zu zeichnen. - Na ja, es sind eher verschlungene Kreise, ein Durcheinander von Strichen und Punkten.
Aber dann kann Richard seine Karte erstaunlich gut erklären. Er zeigt auf das Blatt: Hier ist Halle. Dort ist unsere Wohnung in Leipzig und da ist der Kindergarten. Dabei tippt er auf verschiedene Punkte seiner Zeichnung.
Vielleicht liegt in dem Krickel-Krakel mehr Wahrheit als in den noch so perfekten Plänen. Denke ich. Die Wege, die in diesem neuen Jahr vor uns liegen, sind auch nicht so klar zu beschreiben: Wann wird die Pandemie besiegt sein? Welches sind die Schritte, die wirklich an ein gutes Ziel führen?
Ich brauche Karten und Wegmarken. Dazu gehören für mich die Prognosen der Wissenschaft, die Informationen aus Radio und Zeitung, aber auch ermutigende Worte der Bibel. Zum Beispiel die Zusage Gottes: „Ich bin bei euch, an allen Tagen, bis ans Ende der Welt.“ (Matth. 28, 20b)
Als die Familie unserer großen Tochter später ins Auto steigt, hat Richard die Karte in der Hand und gibt seinem Vater am Steuer Anweisungen. -
Es hat geholfen. „Wir sind gut zu Hause angekommen“, simst unsere Tochter eine dreiviertel Stunde später.
Dass Sie gut ankommen in diesem Jahr wünscht Ihnen Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle.