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04.04.2021
Immer wieder hinaus

„Einen guten Ostermorgen...“ So lese ich einem Osterbrief meines Mannes. Und er fährt fort: „Nun beginnen wir wieder neu zu hoffen, dass die Welt, der Alltag, alle unsere Wege in ein gutes Licht getaucht werden. Wir können weder in Traurigkeit noch im Selbstmitleid verharren. Wie die Jünger geht es nur immer wieder hinaus ... ins Leben“.

Seine Osterermutigungen hängen über meinem Arbeitsplatz. Sie sind seine letzten Ostergrüße. Er verstarb, schwerkrank, im vergangenen Jahr im ersten Lockdown, unterstützt durch die verordnete Einsamkeit auf Pflegestationen.

Als er diese Ermutigungen aufschrieb, war er noch kerngesund. Sie waren sein Gruß für mich zu Ostern 2019. Nun wurden sie mir zu einem Wegweiser in dunkler Zeit. Mitten im Chaos von Trauer und Einsamkeit kann ich mich immer an diesem Hoffnungslicht orientieren.

Geh hinaus in dein Leben, höre ich meinen Mann rufen.

Der Tod hat nicht das letzte Wort! Die Liebe ist stärker. Das fühlst du doch, oder?  Mach es wie die verzweifelten Freundinnen und Freunde am ersten Osterfest. Sie fanden Jesus nicht im Grab. Sie konnten ihn nicht einbalsamieren. Er ist nicht hier, sagten die Engel, die im leeren Grab wachten. Er ist auferstanden. Geht und sucht ihn in eurem Alltag.

Ostern taucht die Welt in ein neues Licht. Man kann dem Tod ein Schnippchen schlagen! Ihn auslachen. Ihm nicht das letzte Wort lassen. Da kommen noch Gottes-Worte hinterher. Wie? Wo?

Das ist noch versteckt wie ein Osterei. Aber man kann es ahnen, wenn dir jemand, nachdem du total unten warst, die Hand gibt und sagt : steh auf uns lebe!

Gesegnete Ostern wünscht Pfarrerin Gabriele Herbst aus Magdeburg


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