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27.12.2018
Lulu und Nana

Grace und Mark haben Zwillinge. Lulu und Nana.

Zwei kleine Mädchen. Noch ganz klein. Die Geburt ist gut gelaufen.

Doch die Aufregung ist groß. Designerbabys seien es.

Als die Babys noch eine gemeinsame winzige Zelle unter dem Hochleistungsmikroskop waren, hat der chinesische Wissenschaftler He Jiankui einen Eingriff vorgenommen. Er hat die künstlich befruchtete Eizelle so verändert, dass die Kinder nicht an Aids erkranken werden. Denn der Vater ist HIV-positiv. Er könnte die Kinder vielleicht anstecken.

Das Experiment scheint geglückt. Ist nun alles gut? Weil es gut gegangen ist?

Was wäre geschehen bei einfachen oder ernsthaften Schäden der beiden Mädchen?

Wissenschaftler betonen, sowas sei keine vertretbare medizinische Heilung kranker Embryonen. Sondern schlichtweg Optimierung von Menschen.

Immer wieder haben Wissenschaftler Grenzen überwunden, lebensgefährliche Experimente und riskante Operationen gewagt. Sie haben heimlich ausprobiert, was niemand genehmigen würde. Forscher haben sich selbst Mittel gespritzt um die Wirkung zu testen. Die Medizin hat dadurch gewaltige Fortschritte gemacht. Davon profitiere auch ich. Und trotzdem bleiben große Fragezeichen: Wo sind die Grenzen?

Ich wünsche Lulu und Nana, dass sie normale Kinder sein dürfen, trotz ihrer besonderen Herkunft. Leben ist mehr als Chemie und Biologie. In jedem Kind begegnen wir Gott selbst. Das gebietet Respekt!

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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