22.01.2019
Nachwuchs
Anfang jeden Jahres treffen wir uns: der Nachwuchs für kirchliche Berufe und ich. Die jungen Leute bereiten ein Programm vor und wir diskutieren. Irgendwann nach Mitternacht bin ich erschöpft. Beim Frühstück höre ich, die Runde hat sich erst am frühen Morgen aufgelöst. Dennoch sind alle pünktlich zur Andacht am Morgen. Ganz selbstverständlich gliedern wir die Tagung mit Andachten und schließen mit einem Abendmahlsgottesdienst.
Studierende für den Pfarrdienst, Kirchenmusiker und Gemeindepädagoginnen in der Ausbildung sprechen über ihre Erwartungen und ihre Vorfreude auf die Arbeit in der Kirche.
Ich bin inzwischen so alt, dass ich einstimmen könnte in die wie immer beliebte Kritik an der Jugend, die doch scheinbar ganz anders ist, als ich es früher war. Aber ich kann es nicht. Die jungen Menschen sind fleißig, freundlich, ganz vertraut mit den Möglichkeiten moderner Technik und wissen auch von den Problemen damit. Einige haben Erfahrungen im Ausland gesammelt, andere stehen kurz davor. Manche haben bereits in einem anderen Beruf gearbeitet und wollen nun in den kirchlichen Dienst.
Es ist wunderbar! Kirche wird jünger. Gemeinde verändert sich. Das ist wunderbar und eine Hoffnung für die Zukunft. Gemeinden merken das. Vielleicht klappt da noch nicht alles bei der jungen Pfarrerin; möglicherweise ist der Kirchenmusiker noch ein wenig unsicher bei der Chorleitung. Egal, die Erfahrung wird noch kommen. Ich freue mich über den Nachwuchs und grüße aus Dessau.
Joachim Liebig