14.07.2017
Nizza
Ein Sommerabend am Mittelmeer unter Palmen, die Lichter der Strandpromenade, später noch ein Feuerwerk. Viele fröhliche Menschen, die den französischen Nationalfeiertag feiern wollen. Und plötzlich Schreie und Schüsse. Heute vor einem Jahr wurde in Nizza ein Terroranschlag verübt. Ein Laster fuhr in die Menschenmenge, tötete über 80 Menschen und verletzte viele hundert schwer. Ein Jahr ist das erst her. Die Angehörigen der Opfer und die Verletzten werden heute besonders spüren, dass es Wunden gibt, die nie verheilen.
In der Zwischenzeit hat es noch weitere Anschläge mit Lastwagen gegeben, wie den auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin. Und es hat sehr viele, sehr große Veranstaltungen gegeben, bei denen genauso fröhlich gefeiert wurde wie vor dem Anschlag in Nizza und in Berlin. Bessere Sicherheitsvorkehrungen, graue Betonpoller, mehr Polizei. Auch in Wittenberg war das im Mai während des Kirchentages so.
Die Angst ist da. Aber auch der Wunsch, dass die Terroristen ihr Ziel nicht erreichen. Dass sie es nicht schaffen, uns dauerhaft Angst zu machen. Und wir weiter so leben, wie wir es gewohnt sind, frei und offen. Vielleicht haben Sie heute abend etwas vor, ein Konzert draußen oder ein Sommerfest. Denken Sie an die Opfer von Nizza, aber gehen Sie ohne Angst dorthin. Denn auch so bekämpft man den Terror in der Welt.
Feiern Sie das Leben
Pfarrerin Kathrin Oxen aus der Lutherstadt Wittenberg