27.07.2024
Olympia
Gestern wurde die Sommerolympiade in Paris eröffnet. Die nächsten zwei Wochen messen sich Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt in Paris, sie wollen Bestleistungen zeigen. Denn alle, die hart trainieren, hoffen, die Besten zu sein und auf dem Siegertreppchen zu stehen. Olympia und Wettkämpfe waren schon in der Antike sehr beliebt und so ist es nicht verwunderlich, dass der Apostel Paulus, der kein Athlet war, die olympische Sprache als Vergleich für den Glauben an Jesus Christus nutzt. In seinem Brief an die erste christliche Gemeinde in Europa, in Philippi, in Nordgriechenland, spricht er von sich selbst als einem Läufer: „Nicht, dass ich das Ziel schon erreicht hätte, aber ich jage ihm nach, weil ich von Jesus Christus ergriffen bin.“ Sein Ziel ist es, Jesus Christus von Angesicht zu Angesicht zu sehen – und dafür verzichtet er auf vieles und nimmt sogar Anfeindungen und Beschimpfungen von Mitläufern in Kauf. Mir gefällt dieser Vergleich: Christus als das Ziel unseres Lebens. Aber eben nicht für jeden einzelnen, sondern für uns alle gemeinsam. Dafür trainieren wir Christen täglich und vergessen, was hinter uns liegt – jedenfalls versuchen wir es. Ein junger, sportlicher Iraner hatte sich dieses Bibelwort zu seiner Taufe ausgesucht – und seine Augen strahlten vor Freude, denn er wusste, andere laufen mit ihm, nun musste er nicht mehr allein das Christsein trainieren.
Johann Schneider, evangelischer Regionalbischof aus Halle