26.07.2024
Namensgebung
Wenn Eltern ein Kind erwarten, machen sie sich viele Gedanken. Auch, wie das Kind heißen soll. Die Namensgebung ist meist keine einsame Entscheidung eines Paares, sondern die Familien, das Umfeld und besonders die Freundinnen beeinflussen die Namensfindung oft mit. Und natürlich gibt es beliebte Namen, die häufig und gerne gegeben werden. Durch die hochauflösenden Ultraschallaufnahmen bleibt es nicht lange ein Geheimnis, ob ES ein Mädchen oder ein Junge wird. Dafür muss man nicht mehr bis zur Geburt warten. Die Eltern müssen sich nur für einen Namen entscheiden. Das war über Jahnhunderte anders – und auch die Namensgebung war traditionell nicht so frei wie heute. Wenn ein Mädchen heute, am 26. Juli, geboren wurde, dann war die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie den Namen Anna bekommen hätte, denn das war der kirchliche Namenstag. Es sei denn, es war die erste Tochter – dann erhielt sie den Namen ihrer Mutter. In meinem Fall wäre ich dann sicher eine Anna geworden – weil meine Mutter so hieß und sie sich sehnlichst ein Mädchen wünschte. Aber ich wurde geboren und erhielt den Namen meines Vaters Johann. Wobei mich die Bedeutung von Anna anspricht: Anna, Hanna bedeutet die Anmutige, die gut zu mir ist und mir vergibt. Und gut zu mir war nicht nur meine Mutter Anna. Auch Gott ist täglich gut zu mir und vergibt mir alles, was ich gefehlt habe. Gott sei Dank.
Johann Schneider, evangelischer Regionalbischof aus Halle