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04.09.2024
Paralympics

Blindenfußball, Para-Bogensport, Para-Dressursport, Gewichtheben, Judo, Kanu, Leichtathletik, Radsport, Tischtennis, Triathlon, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Sitzvolleyball und, und, und.

Das sind nur ein paar der 22 Sportarten bei den Paralympics, die gerade in Paris stattfinden - bei den Wettkämpfen des Behindertensports.

Aber Halt mal. Von wegen „Behindert“.

Die stemmen Gewichte, die bekäme ich nie in die Luft. Die laufen ein Tempo, da komme ich nicht mit. Die treffen aus ihrem Rollstuhl mit ihrem Basketball, wo ich keine Chance habe. Sie rudern, schießen, schwimmen. Von wegen behindert.

Demütig werde ich, wenn ich sehe, dass ich keine Chance in den Wettkämpfen hätte, als angeblich nichtbehinderter Mensch.

Es sind großartige Sportler aus 180 Nationen. Manche mit angeborenen Einschränkungen, andere hatten Unfälle oder Krankheiten.

Aber sie alle sind Athletinnen und Athleten mit sportlichen Höchstleistungen.

Mit den eigenen Gegebenheiten umgehen lernen, das kann ich von ihnen lernen. Kämpfen, dranbleiben – auch nach tiefen Schicksalsschlägen. Das kann ich lernen.

Die Paralympics verändern meine Sicht auf die Möglichkeiten und Herausforderungen. Und ich sehe ihren Kampfgeist und fiebere mit ihnen mit in den Wettkämpfen. Und begreife wieder neu, wie verschieden wir geschaffen sind, und dass wir trotzdem alle die gleiche Rechte auf eine freie Entfaltung und ein würdiges Leben haben.

Nicht die Menschen sind behindert, sondern die Bedingungen unserer Städte, Arbeitsplätze und Gebäude behindern sie. Dahinter steckt oft unsere fehlende Sicht. Aber das können wir lernen.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg 


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