26.07.2021
Regenbogen
Sieben Regenbogen habe ich in diesem Jahr schon gezählt. Zweimal sogar doppelte.
Ich mag sie. Wenn ich einen sehe, bekomme ich gleich gute Laune. Hey es regnet – aber die Sonne ist auch da!
Die UEFA hatte deswegen aber nicht so gute Laune. Beim Spiel der dänischen Nationalmannschaft gegen Tschechien sind die Ordner losmarschiert und haben die Regenbogenflaggen im Stadion einkassiert. Sie wollten damit die Aufmerksamkeit auf dieses Statement verhindern - was ihnen aber Dank social-media bestens misslungen ist.
Und dann kurz vor dem Anstoß zum Endspiel der EM sauste ein ferngesteuertes Spielzeugauto quer über den grünen Rasen von Wimbledon. Die Kameras verfolgten es bis zum Mittelpunkt des Fußballfeldes. Auf seiner Ladefläche der Ball für das EM-Finalspiel. Das kleine Auto war in Regenbogenfarben lackiert.
Ein buntes Statement ohne Worte. Diese Botschaft verstehen die Fans im Stadion, aber auch daheim in Ungarn oder sonstwo. Und hoffentlich auch die WM-Verantwortlichen in Katar. Sie werden jetzt gut nachdenken müssen, und die Zeichen hoffentlich erkennen. Denn es geht nicht nur um einen Pokal. Es geht um die Menschen, um ihr Leben und ihre Würde.
Rechte können sie nehmen, Proteste untersagen, Menschen diskriminieren oder wegsperren, aber ein Regenbogen lässt sich nicht verbieten.
Gott malt ihn von Zeit zu Zeit an den Himmel:
Schaut! Bunte Farben bilden einen Bogen - bunte Menschen eine Welt.
Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg