26.04.2023
Safer Space
Eine Nuss hat eine Schale, ein Haus hat ein Dach, eine Geige einen schützenden Kasten – und Sarah?
Safer Spaces – sichere Orte – sind unendlich wichtig für uns alle. Orte, wo wir geborgen sind wie in Gottes Hand.
Sarah Vecera war neulich in eine Leipziger Kirche eingeladen. Sie wollte dort aus ihrem Buch vorlesen. Aber die Security musste eingreifen und die junge Frau schützen vor einem aggressiven Mann. Selbst die Kirche war plötzlich kein sicherer Ort für sie.
Sarah wollte einige Tage später in einer Buchhandlung in Halle ihr Buch präsentieren. Aber sie musste auch diese Lesung absagen. Der Schock des Angriffs saß zu tief.
Der Anlass für den Angriff war Sarahs dunkle Haut. Sie beschreibt sich selbst als PoC - als People of Color.
Sarah wird angegriffen – mitten in Deutschland – wegen ihrer Hautfarbe! Das ist kein dummer Streich, den man weglächeln könnte – nein, das ist ein tiefer Messerschnitt in die Seele. Kaum etwas ist schlimmer, als sich schutzlos ausgeliefert zu fühlen. Das zieht dir den Boden unter den Füßen weg. Das macht dich kaputt.
Wir alle könnten Schale sein, oder Dach für jemanden und stabiler Geigenkasten. Schutz für andere.
Sagt „Stopp!“ und zeigt die rote Karte – immer und überall, wo es nötig ist. Auf der Straße, im Stadion, in der Kirche oder der Familie.
Sprecht Menschen direkt an, wenn sie Angst verbreiten oder blöde Witze reißen.
Schützt die, die attackiert werden. Ihr seid Safer Spaces: Schale, Dach und Kasten – schützende Finger an Gottes Hand.
Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg