27.11.2019
"Sagen, was hilft"
„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ hat meine Oma immer gesagt, wenn Streit drohte. Und dann war sie tatsächlich einfach still.
Eigentlich habe ich das nie gemocht, weil Schweigen auch hieß, Konflikte unter den Teppich zu kehren.
Aber natürlich kenne ich auch die andere Seite, ich komm´ ja vom Dorf, wohne jetzt in der Kleinstadt: Weißt du schon, der Müller liegt in Scheidung. – Was?? - Ja, und Meiers haben schon wieder ein neues Auto. Wo die bloß das Geld hernehmen!“
Pfhhhhh…. Hätten die mal meine Oma gekannt und hätten geschwiegen...
Aber leider gab es das zu allen Zeiten, und so steht schon im Neuen Testament: „Kein faules Geschwätz komme über eure Lippen, sondern redet, was gut ist, was aufbaut und notwendig ist.“ (Eph 4,29)
Hm. Reden, was dem anderen gut tut. Eine Sprache sprechen, die den Mitmenschen respektiert. Sogar den, der nicht meiner Meinung ist, der anders entscheidet oder die diese Partei wählt, Sie wissen schon…
Redet, was gut ist und aufbaut! Nicht, was den anderen niedermacht, oder auf´s Übelste beschimpft. Ich finde, das müsste man gesetzlich einführen in den unsozialen Medien, in denen Menschen verbal übereinander herfallen.
Denn deine Sprache verrät dich – steht auch im Neuen Testament – sie zeigt nämlich, wes Geistes Kind ich bin.
Zeit zum guten Reden und zum Schweigen wünscht Ihnen heute Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg