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28.11.2019
Serafina

Serafina ist etwa um die 50 und quasi faltenlos junggeblieben. Sie strahlt aus großen dunklen Augen. Ihre Locken hat sie in kleine Zöpfchen geflochten, und die Zähne leuchten weiß zur dunkelbraunen Haut.

An diesem Vormittag stellt sie uns in einem Seminar Simbabwe vor, dort ist sie geboren.

Sie übt mit uns, wie man sich begrüßt.

Dann zeigt sie die Schuluniformen der Kinder, mit denen optisch schon mal die  Unterschiede zwischen Arm und Reich verschwinden.

Und wenn eine Frau heiratet, muss der Bräutigam einen ordentlichen Preis an ihre Familie bezahlen. Serafina verrät uns auch, was ihr deutscher Mann für sie eher so symbolisch ihrer Familie gegeben hat. Ihre Schwester jedenfalls neckt sie immer damit: „Du warst sehr preiswert“.

Beim Mittagessen erfahre ich, dass sie in England Soziologie studiert hat, dort ihren Mann kennenlernte und deshalb nach Deutschland zog. Arbeit bekam sie in ihrem Beruf hier nicht. Das war schwierig. Nun erklärt sie quasi als Botschafterin ihres Landes in Seminaren einheimische Bräuche, bereitet Caterings zu mit Speisen aus Simbabwe und berät deutsche Firmen, die Geschäftsbeziehungen in Simbabwe aufbauen wollen.

Die Frau hat mich beeindruckt: Wieviel sie schon erlebt hat, wie oft sie neu angefangen hat, wie sie ideenreich und energisch das Leben anpackt, auch wenn es plötzlich anders kommt. Von der kann ich etwas lernen, dachte ich, und: Gott, schenke mir solche Energie! Und mehr Menschen unter uns, die so fröhlich ihren Weg gehen.

Einen heiteren Tag wünscht Ihnen Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg


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