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05.10.2019
Schritt für Schritt

Hacke - Spitze - Hacke - Spitze - 1 - 2 - 3 - 4.

Discofox, Rumba, Foxtrott, Jive, Walzer, Tcha-tcha-tcha….

Wer kennt das nicht? Aber ich bin ehrlich: Als Schüler war mir ein Tanzkurs einfach zu blöd. Mit den doofen Mädchen...

Doch ich habe ja längst eine tolle Frau. Und nun wollte ich endlich auch tanzen lernen. Und so kam unsere erste Tanzstunde:

„So steht der Herr und so steht die Dame!“ Ah ha.

„Und Ihre Hand muss höher!“ Ok.

„Und sie müssen sich einig sein, wer führt!“ Oh ha. Klare Ansage. Führen und sich führen lassen.

„Sie geben klare Körpersignale, leichte Bewegungsimpulse!“ sagte die Tanzlehrerin. „Jetzt linksrum! Hand lösen. Und Drehung...“ - Ich konnte mir das zuerst nicht so richtig vorstellen. Doch ein paar Kurse später wurde aus der eingeübten holprigen Schrittfolge schon eine fließende Bewegung. Ein Miteinander, ein Umeinander. Hier loslassen, dort zugreifen, durchziehen, drehen, Richtung wechseln... Ich hörte auf zu zählen und zu denken.

Eine tolle Erfahrung.

Sich führen lassen spielt auch im Leben und im Glauben eine wichtige Rolle. Miteinander in Bewegung sein. Ich mit Gott – und Gott mit mir.

Es gibt Zeiten, da stimmen Richtung oder Tempo nicht so gut. Da gerät mein Gottvertrauen aus dem Gleichgewicht. Und ich denke: „Mein Gott, warum trittst du mir auf die Füße?“

Aber es gibt Momente, da bringt Gott mich in Schwung, da weiß ich mich richtig gut gehalten. Da muss ich nicht mehr nachdenken, da spüre ich einfach: „Du führst mich.“ Und ich lasse mich führen. Schritt für Schritt bist du da, Gott.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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