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21.02.2020
Schüsse in Hanau

Manchmal ist es furchtbar morgens aufs Handy zu schauen, das Radio anzumachen oder Leuten zu begegnen, wenn sie sagen: „Hast du schon gehört?“

Gestern war wieder so ein Tag. Noch am Abend war ich entspannt ins Bett gegangen. Alles gut. Aber dann am Morgen. Schüsse in Hanau. Noch ist die Lage unklar.  Eine Beziehungstat? Ein verwirrter Mensch oder ein Attentat?

Später höre ich: 10 Menschen hat der Täter mit in den Tod gerissen, darunter seine Mutter. Ein Bekennerschreiben sei gefunden worden. Es deutet viel auf rassistische Motive.

Zurück bleiben Familien, Freunde, Nachbarn, Kollegen. Denn wir alle leben in Beziehungen zu anderen Menschen. Und plötzlich fehlt da jemand. Einfach weg. Tot. Und es hat überhaupt keinen Sinn. Es ist so irrsinnig und falsch. Es war keine heimtückische Krankheit, der man hilflos ausgeliefert ist. Kein Unfall, der vielleicht hätte verhindert werden können. Es ist der Fanatismus, der ein Herz vergiftet hat. Es ist furchtbar.

Ich bin weit weg von Hanau.

Aber Angehörige, Eltern, Töchter und Söhne, Geschwister, Partnerinnen und Partner sind ganz nah dran.

Und keiner kann was tun. Kein SEK kann mehr eingreifen und keine Medizin kann mehr heilen.

Ich kann in solchen Momenten nur beten:

Mein Gott, warum musste das passieren? Mein Gott, warum konnte den niemand aufhalten? Mein Gott, warum sind Menschen so brutal?

Mein Gott, breite deine Nähe wie einen Mantel um die Schultern der Weinenden und Schockierten. Bitte halte sie ganz fest in deinen Armen. Bitte, Gott.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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