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22.10.2023
Schwerter zu Pflugscharen

Heute bin ich ziemlich aufgeregt.

Ich predige nachher auf einer Kanzel, auf der ich noch nie gestanden habe.

Berühmte Menschen haben lange vor mir auf ihr gepredigt.

Es ist die Kanzel der Stadtkirche in Wittenberg, Luthers Predigtkirche.

Die Wittenberger haben mich gebeten, zum 40. Jubiläum des Umschmiedens eines Schwertes in eine Pflugschar die Kanzelrede zu halten.

Zum Kirchentag 1983 unter dem Thema „Vertrauen wagen“ hatte der Wittenberger Friedenskreis mit Friedrich Schorlemmer die Idee ein Schwert in eine Pflugschar um zu schmieden.

Der Lutherhof war voller Menschen. Am Abend schmiedete der Kunstschmied Stefan Nau unter dem Gesang von Friedensliedern ein Schwert in eine Pflugschar um.

Diese Aktion wurde von einem kleinen Kamerateam aus dem Westen gefilmt und später in der ARD gezeigt. Die Stasi griff vermutlich wegen der Anwesenheit des Filmteams und des damaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin Richard von Weizsäcker nicht ein.

Uns allen in der Friedensbewegung in den Kirchen in der DDR hat diese Aktion damals viel Mut gemacht.

War doch das Symbol Schwerter zu Pflugscharen seit Beginn der 80 – iger Jahre das Erkennungszeichen an den Ärmeln unserer Jacken und vor allem in unseren Herzen geworden.

Doch lasst uns nicht müde werden, für den Frieden zu beten, Politiker zu mahnen, diplomatische Wege der Verständigung zu suchen, sich für den Frieden einzusetzen und selbst immer wieder Wege der Versöhnung zu gehen.

Nur gemeinsam geht es auf den Weg des Friedens

Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg


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