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24.10.2023
Tränen

Ulrike sagt, ich soll über meine Wut schreiben über das Massaker und meine Ohnmacht, aber ich kann es nicht. Ich muss so viel weinen.

Ich habe geweint bei den Bildern über das Massaker an so vielen in der Wüste und im Kibbuz nebenan, dieser sinnlose grausame Mord an Kindern, Jugendlichen, Eltern und Alten.

Ich habe geweint, als ich von den schier unermeßlichen Ängsten der Überlebenden beim Festival in der Wüste las, wie sie sich stundenlang unter Zweigen nicht bewegten, sich nicht trauten zu atmen, um nicht entdeckt zu werden von den Terroristen um vielleicht zu überleben.

Ich habe geweint bei dem Gedanken an die hilflosen Eltern, die per Handy die Hilferufe ihrer sterbenden Kinder erreichten und nichts, aber auch gar nichts machen konnten.

Ich weine, wenn ich die Bilder der hunderttausenden sehe, wie sie im Gazastreifen fliehen aus ihrem engen Zuhause, die Mütter, die die Kinder tragen, die Kranken im Rollstuhl, die fliehen doch ins Verderben zwischen Trümmern in den Süden, wo es kein Dach über dem Kopf, kein Wasser, kein Zuhause gibt.

Ich weine, weil die Grenzübergänge geschlossen sind, auch für Hilfslieferungen, wie unmenschlich.

Den Krankenhäusern geht der Strom aus – keine Beatmung mehr möglich, bald keine Operationen mehr. Die Ärzte sind am Verzweifeln.

Ich weine, weil alles menschengemachtes Leid ist.

Die verantwortlichen Drahtzieher befinden sich in Sicherheit in irgendwelchen Bunkern und ausbaden tun es all diese Menschen in Israel und Palästina mit ihrer Trauer, Angst Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.

Mit Tränen in den Augen und in meinem Herzen bete ich: Schenke Frieden und Schalom GOTT. Amen

Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg


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