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03.11.2024
Stolpersteine Halle

Etliche Nachrichtenagenturen haben es gemeldet: „In der Landsberger Straße in Halle sind die fehlenden Steine wieder im Pflaster.“ Das wäre eigentlich keine Meldung wert, aber es sind nicht irgendwelche Steine. Es sind 5 Stolpersteine. Erst vor kurzem wurden sie aus dem Pflaster gerissen und gestohlen.

Die Steine sind aus Messing. Buchstaben und Zahlen sind in die glänzende Oberfläche geschlagen: „Hier wohnte Meta Buchsbaum – Jahrgang 1883 – deportiert 1942 Theresienstadt – 1944 Auschwitz – ermordet.“

Vor 20 Jahren wurden in Halle die ersten Stolpersteine von Gunter Demnig verlegt, inzwischen sind es allein in der Saalestadt 285 Steine. Jeder Stein erinnert an einen Menschen, der in Nazideutschland aus dem Leben gerissen und deportiert wurde.

Weit über 100.000 Stolpersteine hat Demnig bisher in Deutschland verlegt. Man findet sie überall, sogar auf Hiddensee. Nirgends waren jüdische Menschen vor der Verfolgung der Faschisten sicher. Jeder Stein ist ein Bekenntnis: Diffamiert – verschleppt – ermordet. Und das ist nicht irgendwie passiert. Nein, es war ein systematisches Ausrotten von Frauen und Männern, Alten und Kindern. Die Täter waren keine Außerirdischen. Es waren die eigenen Nachbarn.

Die Stolpersteine erinnern uns an die Schicksale der jüdischen Mitbürger. Überall, wenn wir durch die Straßen laufen: Ja auch hier! Und auch hier! Ja, überall hier wurden Menschen aus dem Leben gerissen und in Vernichtungslager verschleppt.

Die geklauten Steine in Halle sind wiedergekommen.  Aber Nazideutschland darf nie wiederkommen. Wir können das verhindern. Passen wir gut auf! Denn sie sind mitten unter uns.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg 


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