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15.02.2019
Tempolimit

Österreich hat es, Frankreich hat es, die meisten Länder haben es bis auf eins: nämlich Deutschland und zwar das Tempolimit. Heiße Diskussion.

Eigentlich gibt es ohnehin kaum noch Autobahn-Strecken ohne Tempolimit und wenn, dann lässt die Verkehrsdichte nur selten schnelles Fahren zu. Andererseits:

Dort, wo schnelles Fahren möglich ist, wird das auch getan und jeder weiß: Die Raserei braucht mehr Benzin, ist deshalb teurer, total unökologisch und gefährlich.

Aber: macht Spaß. Ich fahre nämlich auch gern schnell.

Vernunft oder Spaß? Das ist für mich als Christin ein echtes Dilemma.

Vernunft ist natürlich besser. Aber das mit der Selbstbeschränkung ist unsere Sache nicht, davon erzählt die Bibel schon gleich am Anfang:

Die Menschen wollten einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reicht. Sie wollten sein wie Gott. Aber der hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht, den Turmbau zu Babel zerstört und die Menschen in alle Winde zerstreut. Am Ende sprechen alle verschiedene Sprachen und verstehen sich nicht mehr.

Wer immer nur schneller, weiter, höher will, wer sich nicht begnügen kann und größer sein möchte als er ist, der entfernt sich von seinen Mitmenschen. Solche Überheblichkeit bringt uns als Gemeinschaft auseinander.

Das stimmt mich dann auch beim Thema Tempolimit nachdenklich.

Langsamer zu fahren, wenn auch schneller möglich ist, das fällt mir nicht leicht.

Aber demnächst kommt ja die Fastenzeit und die Gelegenheit, mal wieder etwas anderes auszuprobieren als sonst.

Dann bin ich dabei. Auch wenn´s schwer fällt.

Das denkt Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg

 


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