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05.11.2024
US-Wahl

Das geht so wohl nur in Amerika: Da hat heute Einer gute Chancen zum neuen Präsidenten gewählt zu werden, der beim letzten Mal behauptet hat, der Wahlerfolg sei ihm gestohlen worden. Einer, der deswegen zu einem gewaltsamen Sturm auf das Kapitol angestachelt hat. Einer, der wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde. Einer, der Einwanderern aus Haiti unterstellt, sie würden Haustiere essen.

So einer kann also heute zum Präsidenten gewählt werden. Und er hat gute Chancen.

Es hängt viel ab von dieser Wahl, für die USA – aber auch für die globale politische Zusammenarbeit.

Ich werde mit Spannung verfolgen, wie die Wahl ausgeht. Und es wird auch spannend, was danach passiert. Denn egal ob Trump siegt oder nicht, wird es Folgen haben. Weil er Macht bekommt und dann vorgehen kann gegen staatliche Instanzen, die sein Agieren rechtlich überprüft und deutlich kritisiert haben. - Oder es hat Folgen, weil er unterliegt und das nicht wahrhaben will.

Sowas geht nur in Amerika? Nein. In Thüringen, Sachsen und Brandenburg wurde vor einigen Wochen auch gewählt. Da stand eine Partei zur Wahl, dessen Thüringer Chef öffentlich als Faschist bezeichnet werden darf. Eine Partei, die die Demokratie abschaffen will und von Umsturz redet. Eine Partei, die Menschen im großen Ausmaß aus unserm Land weisen will. Eine Partei, wo manche Mitglieder die politischen Gegner an die „Ostfront“ wünschen. Ein Drittel der Wahlberechtigten hat das mit der eigenen Stimme unterstützt.

Ich finde es irre, was in den USA möglich ist. Aber es ist bei uns nicht besser, wenn wir es nicht verhindern.

„Prüft alles, aber das Gute behaltet.“ – heißt es in der Bibel. Danach sollten wir handeln.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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