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23.01.2023
Vogelhäuschen

Es klingelt. Ich bekomme ein Päckchen. Es steht kein Absender darauf. Ein schmales, quadratisches Päckchen. Als ich es neugierig öffne, finde ich eine maschinell geschriebene Karte mit folgendem Text: “Jeder braucht Nachschub an guten Nachrichten. Und eine wie du, die das Evangelium - was ja nichts anderes heisst als „gute Nachricht“ - verkündigen soll - sowieso. Ich kann mir vorstellen, dass dein „Gute Nachrichten Depot“ manchmal auch leer ist. Also lies das Büchlein. Wetten, dass es dir gefällt.“

Ich öffne das Seidenpapier, und lese das darin enthaltene Buch „Ein Jahr voller guter Nachrichten“ von Martin Smatana in einem Ritt durch. Der junge slowakische Animationsfilmer hatte im vergangenen Pandemiejahr mit den vielen bedrückenden Nachrichten weltweit positive Nachrichten gesammelt und diese künstlerisch in Szene gesetzt. Für jede Woche eine. Smatana erzählt zum Beispiel von einem österreichischen Künstler, der für die Bewohner eines Altenheimes Vogelhäuschen gebaut hat, die nach dem Vorbild ihrer früheren Häuser gefertigt waren. So waren die Senior*innen von Dingen umgeben, die Teil ihrer eigenen Erinnerung sind. Wahnsinn, dachte ich, was für eine gute Idee, die Leben beleben kann.

Ich lese und muss lachen und weinen vor Glück. Ja, so kann es gehen, wenn man gute Nachrichten bekommt, wenn man die Hoffnung in sich selbst nicht verkümmern lässt. Wenn man sie düngt, kann man später Blüten der Hoffnung weiterschenken an andere. Gabriele Herbst aus Magdeburg


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