10.09.2017
Weltausstellung
Heute schließt die Wittenberger Weltausstellung der Reformation ihre Pforten. Aber noch ragen aus dem Wallgraben im Osten Wittenbergs drei große knallrote Stahlträger über die Dächer der Luther-Stadt. Eine Kletterkirche aus Stahl und Gerüstteilen. Drei Stockwerke hoch. Auf dem Dach kann man gut gesichert klettern und spannende Herausforderungen bezwingen.
Da gibt es zum Beispiel eine Riesenschaukel mit der man mutig durch die Luft sausen kann. Immer wieder hört man Leute kreischen, die das ausprobieren. Ein echter Nervenkitzel.
Man kann aber auch die Jakobsleiter erklimmen. Das ist eine überdimensionale Strickleiter.
Eine ganz schön knifflige Aufgabe, da kommt man alleine nicht weit. Nur in Teamarbeit lassen sich die weit auseinanderliegenden Sprossen erklimmen. Da muss einer dem anderen die Hand reichen; sich gegenseitig hochziehen oder stützen. Was alleine aussichtslos ist - das geht zusammen. So macht es richtig Spass auf der Jakobsleiter.
„Du bist nicht allein“ – das ist wirklich eine prima Erfahrung.
Die hatte auch der biblische Jakob gemacht, nachdem diese Leiter benannt wurde.
Jakob ist ein Schlitzohr vor dem Herrn. Ein Betrüger. Er hat Bruder und Vater übers Ohr gehauen und sich den Segen und das Erbe erschlichen. Aber dann musste er flüchten vor ihrem Zorn. Wehe, wenn sie ihn erwischen. Auf der Flucht träumt er dann, wie der Himmel offen steht und Engel auf einer Leiter munter zwischen Himmel und Erde hin und her klettern.
Und Jakob versteht die Botschaft von Gott: Auch Gesegnete, die betrügen, bleiben Gesegnete. Gott ist treu, selbst wenn wir schwere Fehler machen. Du bist nicht allein!
Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg
