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05.05.2018
200. Geburtstag Karl Marx

Wer im Osten aufgewachsen ist, musste schon in der Schule seine Schriften lesen, mindestens das Kommunistische Manifest, hat seine Biografie gepaukt – und war es bald leid. Heute vor 200 Jahren ist er geboren: Karl Marx. In Trier, seiner Geburtsstadt, wird das heute groß gefeiert, wird eine Statue enthüllt, werden Reden gehalten.

Marx hat den Kapitalismus durchschaut. Das ist sein Verdienst. Sowjetunion und DDR haben ihn für ihre Ideologie benutzt. Das hat ihn uns verdorben. Dabei ist die Kritik am Kapitalismus so nötig wie zu Zeiten von Marx und Engels. In Eisenach wird gerade um den Opelstandort gekämpft. Der französische Konzern PSA, dem Opel gehört, riskiert den Standort. Auf wessen Kosten? Die der Belegschaft. Die wehrt sich, die Opelstandorte halten zusammen. Gewerkschaften, Politik und Region stehen auf, erinnern an Zusagen. Eigentum verpflichtet.

Hat der Profit das letzte Wort, geht als Erstes Menschenwürde verloren.

Ernesto Cardenal, katholischer Priester aus Nicaragua, der dort an der Revolution beteiligt und immer auf der Seite der Armen war, hat die Bibel und Karl Marx gelesen – und ist als Christ zum Marxisten geworden. Er sagt: ‚Der Kapitalismus ist eine Sackgasse. Er produziert eine unglaubliche Armut auf der Welt und zerstört unsere Lebensgrundlagen. Was wir brauchen ist eine Revolution des Evangeliums, eine christliche Revolution, die darin besteht, dass die Letzten die Ersten sein werden.’

Ein schönes Wochenende wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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