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19.02.2025
An das Gute glauben

„Es ist ein Wunder, dass ich all meine Hoffnungen noch nicht aufgegeben habe, denn sie erscheinen absurd und unerfüllbar. Doch ich halte daran fest, trotz allem, weil ich noch stets an das Gute im Menschen glaube.“ Das schreibt die 15jährige Anne Frank im Juli 1944 in ihr Tagebuch. Da lebt sie mit ihrer Familie schon im Versteck in einem Hinterhaus in Amsterdam.

Nachdem sie verraten werden, kommen sie ins KZ. Anne stirbt in Bergen-Belsen, im Februar 1945. Achtzig Jahre ist das jetzt her. Doch Anne Franks Worte berühren mich gerade jetzt zutiefst. Wie konnte ausgerechnet sie an das Gute im Menschen glauben in so schlimmer Zeit? Anne hat früh verstanden, dass es mit ihrer Familie und vielen anderen jüdischen Menschen schlimm enden kann. Und doch sieht sie Zeichen des Guten.

Ich muss an Mannheim denken, an Magdeburg, an Aschaffenburg, an München. Ich sehe den Krieg in der Ukraine, ich sehe die Not im Nahen Osten. Und an so vielen Orten der Welt. Da kann einem doch wirklich der Glauben an das Gute abhanden kommen! Das Leid, dass Menschen anderen Menschen zufügen, macht mich immer wieder sprachlos. Ebenso wie Hass, Gewalt, Hetze. Im Kleinen wie im Großen. Deshalb bewegen mich die Worte dieser 15jährigen Anne Frank so. Die es schafft, trotz allem an das Gute im Menschen zu glauben. Und die mir damit ein Stück mehr Zuversicht gibt, es ebenso zu sehen und zu glauben.

Einen guten Tag wünsche ich Ihnen! Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche


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