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18.02.2025
Mit Herz und Haaren

Emil ist neun Jahre alt. Im Internet habe ich von ihm gelesen. Er hat wunderbare blondgelockte Haare. Die hat er seit vielen Monaten wachsen lassen. Inzwischen reichen sie ihm weit über den Rücken. Manche Kinder hänseln ihn. „Zöpfchen“ rufen sie ihm hinterher, oder „Löckchen“. Aber das prallt an Emil ab. Denn er hat eine Mission.

In seiner Schule gibt es ein Mädchen, das immer eine Mütze trägt. Und niemand braucht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass sie darunter keine Haare hat. Die Lehrerin hatte erklärt, dass das Mädchen Krebs hat und ihm durch die Therapie die Haare ausgegangen sind. Emil spricht sie an und erfährt, dass sie zwar eine Perücke hat, aber die nicht gerne aufsetzt. Weil sie so künstlich aussieht. Und Echthaarperücken sind leider sehr teuer. Daraufhin hat Emil beschlossen, seine Haare wachsen zu lassen, um sie zu spenden. Seine Eltern haben ihn dabei unterstützt. Auch wenn ihr Sohn wirklich sehr ungewöhnlich aussieht mit seinen langen Haaren.

Nun ist es soweit. Sein Vater begleitet ihn zum Friseur. Ein bisschen komisch ist Emil schon zumute. Er hat sich an seine langen Haare gewöhnt. Dann geht es ganz schnell. Die Friseurin macht aus seiner Haarpracht zwei dicke Zöpfe. Sie setzt die Schere an. Ratz fatz sind sie weg. Dann zaubert sie ihm eine schicke Kurzhaarfrisur. Emil ist stolz. Seine blonde Haarflut macht nun hoffentlich einen anderen Menschen glücklich. Was für ein großes Herz doch dieser Neunjährige hat!

Einen guten Tag wünscht Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche


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