26.05.2018
Andere Zeiten herbeiträumen
Da sagt der eine Hitzkopf das Treffen ab, da sagt der andere Hitzkopf: Och, meine Tür bleibt offen. Fast bin ich geneigt zu sagen: Kim Jong Un – das klingt ja richtig erwachsen. Lass Trump sein, wie er ist, du musst dich nicht von ihm abhängig machen.
Die USA hat das lang erwartete Treffen mit Nordkorea abgesagt. Nordkorea darf souverän damit umgehen.
Mit der Geste lässt Kim Jong Un Trump schlecht dastehen. Und für einen Moment möchte man vergessen, was er für diese Absage getan hat.
In all den schlechten Nachrichten, die wir sonst aus beiden Regierungen hören, klingt das doch positiv. Sonst kann man mitunter nur schreiend an die Wände trommeln oder verrückt werden. Damit ist aber leider auch niemandem geholfen.
Was wir können, ist: träumen. Davon, dass eine andere Welt möglich ist. Kim Jong Un hat ja kürzlich erst ein wunderbares Bild dazu geliefert. Da ist er mit dem einstigen und sicher Immer-noch-Feind, dem Staatschef Südkoreas Hand in Hand über die Demarkationslinie gegangen. Und weil es so schön war, gleich noch einmal. Und siehe: Die Welt ist nicht untergegangen. So, finde ich, soll es weitergehen. Schritte über Grenzen. Mit den Hitzköpfen dieser Welt vorweg. Und alle anderen fröhlich hinterher. Wie wir 1989 bei den diversen Grenzöffnungen.
Das geht. Beten wir dafür, dass solche Zeiten kommen. Erwarten wir sie. Dann fangen sie in unseren Herzen schon einmal an.
Schönes Wochenende wünscht Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.
