12.09.2017
Beten ist immer ein Anfang
„Betet“, sagt Rick Scott. „Beten ist nicht der letzte Ausweg, es ist immer der erste.“ Rick Scott ist der der Gouverneur von Florida.Da steht er vor der versammelten Presse. Die Gebärdendolmetscherin übersetzt mit großen Gesten. „Eines sage ich ganz klar: Wir kommen da durch.“
Da hatten die Nachrichten bereits vermeldet, dass Irma wieder stärker geworden ist, dass sich sechs Tornados in einer Stunde gebildet haben. Dass das Auge wandert – vermutlich anders, als ursprünglich angenommen.
Blanke Angst, blankes Entsetzen.
Betet.
Wie schrecklich, wenn man einer Katastrophe so in die Augen sehen kann. Wenn sie in Schrittgeschwindigkeit heranrückt. Wenn sie aber eine Wucht von über 200 km/h in sich trägt. Und vor allem: Wassermassen bewegt. Unglaubliche Wassermassen.
Betet.
Florida hat die Hände gefaltet. Und viele Menschen auf der Erde mit.
Naja – werden jetzt die Klimabewussten sagen. Beten ist ein bisschen wenig. Dieses Klima haben wir schließlich selbstgemacht. Sollen wir gegen uns selbst anbeten?
Soll Gott uns vor uns selbst bewahren?
Beten ist nicht der letzte Ausweg, es ist der erste, sagt der Gouverneur.
Beten verändert die Blickrichtung. Da ist noch einer. Er ist allmächtig.
Gottesfurcht ist der Anfang. Die kann etwas verändern. Dann kommen die Dinge ins Lot. Weil klar ist, dass kein Mensch Gott sein kann. Sondern der Mensch ist nur ein Teil der Schöpfung. Ein kleiner.
Beten ist immer ein Anfang.
Findet Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche