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05.10.2022
Das große Versöhnungsfest

„Danke für alle guten Freunde…“ Aus dem Erntedankgottesdienst hängt mir diese Liedzeile nach. Denn ehrlich gesagt, wenn ich an die Freunde denke, da kommt neben dem Dank so ein gewisser Kloß im Hals.
So viele Menschen, mit denen sich die Wege gekreuzt haben, so viele die wichtig waren oder mir wichtiger sein sollten. Unbeantwortete Briefe und Mails. Ausgeschlagene Einladungen. Vertröstungen auf ein Wiedersehen, das sobald nicht kommen wird.
Wie groß ist die Gruppe derer, die sich mehr von einem erhofft haben, mehr erhofft haben dürfen. Und wie nobel diejenigen, die einfach sagen: Ich weiß doch. Und: schön, dass es mal wieder geklappt hat.
Einer hat mal gesagt: Eines der größten Wunder von Jesus war, dass er es geschafft hat, als erwachsener Mann zwölf Freunde zu haben. Zwölf Freundschaften zu pflegen.
Freundschaft in aller Unvollkommenheit des Lebens, das ist ein Geschenk von ganz oben. Es ist ein Zeichen auf die Ewigkeit, wenn man endlich genug Zeit füreinander hat.
Ich glaube, das wird im Himmel so sein, dass man sich sieht, und man nickt sich tief verbunden zu, weil man sich versteht und muss gar nichts sagen. Weil alles okay ist, was war. Wir werden einen großen Tag der Versöhnung feiern, obwohl wir spüren, dass unsere Versöhnung schon sehr lange her ist. Denn alle Verletzungen sind geheilt. Im Himmel gilt kein Vorwurf und kein schlechtes Gewissen. Da ist Freude an alten und neuen Abenteuern. Geheimes Einverständnis.

Das hofft Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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