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04.10.2022
Orgel und Wein

Kleines Rätsel: Schon beim ersten Eindruck erscheint es erdig und voluminös. Je länger man nachfühlt, bemerkt man gesteigerte Komplexität. Zarte Holztöne mischen sich hinein. Als besondere Noten wehen Würztöne vorbei. Prädikat: harmonisch und rund.
Was ist das?
Natürlich, das könnte ein feines Geschmacksurteil sein über einen guten Wein, harmonisch und voluminös. Aber genauso gut, könnte es sich um Orgelmusik handeln, mit den Holztönen und feinen Noten.
Grund genug, Wein und Orgel einmal miteinander auftreten zu lassen, das dachten sich Mike Nych und Britta Rheder von der Kirchengemeinde Apolda. Und sie wagen ein Experiment: Heute Abend um halb acht sollen in der Lutherkirche verschiedene Weine ihr musikalisches Gegenüber finden. Und umgekehrt die klassischen Stücke den richtigen, ergänzenden Tropfen. Ob bissig oder bekömmlich, ob zart und schmelzig, knackig oder wuchtig. Ein gesteigertes Erlebnis. Die jeweils besten Lagen werden schmeckbar und hörbar.
Mehrere Jahre hat die Kirchengemeinde gebraucht, um mit Hilfe von vielen Spendern aus der Stadt die große Sauerorgel wieder hörbar zu machen. Das darf gefeiert werden – mit den Veranstaltungen der Orgelfestwoche.
Und am besten feiert es sich mit einer Auswahl aus den besten Lagen. Den Abschluss bildet auf jeden Fall ein süßlicher, herzergreifender Digestif.
Spätestens dann wächst zusammen, was zusammengehört: Wein und Musik – beide sind geschaffen worden, um unser Herz zu erfreuen.

Meint Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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