16.03.2023
Die Hand am Pflug
„Hier, nehmen Sie den Kugelschreiber. Und nun verkaufen Sie ihn mir!“ „Ja, höhm, okay“, sagt der Bewerber, und stottert herum.
Bei Einstellungstests geht es manchmal komisch zu: jetzt wollen sie wohl wissen, ob ich dem Papst ein Doppelbett andrehen könnte.
Ist das überhaupt noch zeitgemäß, solche Übungen?
Psychologen und Personaler denken sich so etwas bis heute aus. Sie wollen wissen: wie tickt der Bewerber. Ist er kreativ? Kann er sich in Situationen hineinversetzen?
Wenn sie ein Tier wären, was wären sie für eines? Da gibt es keine falsche Antwort. Außer vielleicht: Zweifingerfaultier. Fürs Büro braucht es mindestens 10-Fingerblind-Faultier.
Es ist interessant, dass Jesus anscheinend auch so einen Einstellungstest kennt:
„Wer seine Hand an den Pflug legt und blickt zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“
Das sagt er am Ende einer Reihe von Bewerbungsgesprächen. Da sind Leute, die wollen in die in das Team Jesus. Seine Schüler werden. Die wollen sich auf die Vision von Jesus einlassen: das wunderbare Reich Gottes.
Trotzdem legt Jesus darauf wert: Es muss passen. Nicht unbedingt von den Noten und Abschlüssen her. Aber die Einstellung: ganz oder gar nicht.
Mitarbeiter gesucht für Gottes Reich (m/w/d). Aber bitte keine Schwätzer, sondern Leute, die auch etwas in Kauf nehmen. Niemand, der eine Belohnung sucht. Niemand, der an Altem klammern will. Nostalgie und Verklärung des Vergangenen haben wir schon genug. Hier geht es um eine Berufung, die geht aufs Ganze.
Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda