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28.04.2023
Die Liebe bleibt

„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte keine Liebe, so wäre ich wie ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. (1. Korinther 13). So beginnt einer der poetischsten Texte der Bibel.

Ganz oft wird er bei kirchlichen Hochzeiten gelesen. Da passt er ja auch hin, wenn zwei Liebende sich gefunden haben. Aber nicht nur.

1943, also vor 80 Jahren wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl, gemeinsam mit ihrem Freund Christoph Probst, vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Die drei gehörten zur Widerstandsbewegung „Weiße Rose“. Angeklagt wurden sie wegen Hochverrates und Feindbegünstigung, so hieß es im Protokoll damals.

Gestorben sind sie allerdings der Liebe wegen. Weil sie ihr Land und die Menschen geliebt haben. Weil sie sich nicht abfinden wollten mit dem Krieg, mit dem sinnlosen Töten und Sterben, nicht zuletzt in Stalingrad.

Die drei waren noch jung, gerade mal Anfang zwanzig. Doch sie waren sehr stark und mutig. Und besonders Sophie Scholl war von einem tiefen Glauben geprägt.

Als einen der letzten Texte vor ihrem Tod wünschten sie und ihr Bruder sich eben diesen Bibeltext über die Liebe Gottes, der in den Worten gipfelt: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.“

Die Liebe bleibt. Ich hoffe, dass diese Zuversicht damals Hans und Sophie Scholl getragen hat. Und ich hoffe, dass sie bei Gott gesehen haben, woran sie glaubten.

Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche


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