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17.02.2025
Ein kleines Lied jeden Tag

Anfang des Jahres war ich zu einer Reha. Etwas irritiert schaute ich auf meinen ersten Wochenplan. „Morgensingen“ stand da drauf. Um 7.30 Uhr!!! Ich bin ein absoluter Morgenmuffel. Singen um diese Uhrzeit gehört wahrlich nicht zu meinen Leidenschaften. Aber was nützt es, Anwesenheit ist Pflicht. So trotte ich müde los. Mit mir noch andere, ähnlich unmotivierte Mitmenschen. Doch wir erleben eine handfeste Überraschung.

Der Musiktherapeut, der das Singen anleitet, legt los. Nicht mit Singen, sondern mit tiefen Seufzern. Das kriege ich hin. Ich seufze aus vollem Herzen mit. Dann ein paar Lockerungsübungen. Auch okay. Und dann singt er eine Melodie mit einem ganz einfachen Text: „Ein kleines Lied, ein klitzekleines Lied jeden Tag – ändert mein Leben, ganz egal, was kommen mag.“ Wirklich schlicht. Aber es trifft mitten in mein Herz und lässt mich lächeln. Um mich herum ähnliche Reaktionen. Das Lied erweist sich als echter Ohrwurm. Den ganzen Tag geht es mir nicht mehr aus dem Sinn.

Beim nächsten Morgensingen stimme ich schon fröhlicher mit ein. Ein kleines Lied jeden Tag, ändert mein Leben. Als ob das so einfach wäre! Aber es wirkt. Inzwischen bin ich wieder zuhause. Aber das klitzekleine Lied zaubert mir nach wie vor jeden Morgen ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich es vor mich hin summe. Übrigens kann man anstelle von Lied viele andere Worte einsetzen. Ein kleines Licht, ein kleiner Dank, ein kleiner Witz jeden Tag.

So kann der Tag kommen

Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche


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